Geplantes Mega-Holzkraftwerk der Fa. HanseKraft auf dem Bützflether Sand. Die BI sagt: Nein!

Pressemitteilung der Bürgerinitiative für eine umweltverträgliche Industrie (BI Bützfleth) vom 15.12.2024


Die Bürgerinitiative für eine umweltverträgliche Industrie Bützfleth lehnt die Planung des größten Altholzverbrennungskraftwerks Deutschlands strikt ab und hat gute Argumente. Seit Bekanntwerden der Pläne zu einem riesigen Holzkraftwerk auf dem Bützflether Sand hat die Bürgerinitiative für eine umweltverträgliche Industrie die Informationen zusammengetragen, fachlich mit Experten beraten und bewertet. Nach anfänglicher Skepsis kommt sie nun zu der Auffassung, dass dieses Kraftwerk nicht gut ist für Bützfleth und die Region und daher abzulehnen ist.

 

Die BI führt in ihren kompakten Positionen dazu 10 fachliche Punkte an und wirft der Hansekraft falsche Versprechungen vor, die nachweislich nicht haltbar sind. Im sog. Scoping Verfahren, dass dem Antragsverfahren nach BImScG vorgeschaltet ist und die Planungsabsicht aus Sicht des Antragstellers darlegt. Konnte die BI in ihrer Stellungnahme zahlreiche Mängel und Fehleinschätzungen von HanseKraft, insbesondere zu notwendigen Umweltthemen und Störfallrisiken in der vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsuntersuchung, aufzeigen und begründen.

 

Die BI wurde in der Notwendigkeit der Ablehnung dieser Großanlage, die zu weiterem Schaden der Lebensqualität in Bützfleth führen würde, bestärkt. Dieses Kraftwerk darf nicht gebaut werden!

 

Ein persönliches Schreiben an alle im Stadtrat und Ortsrat vertretenen Ratsmitglieder mit Bitte um Stellungnahme (aus Fraktionssicht und persönlicher Sicht) zum Kraftwerk der Hansekraft und politischer Unterstützung wurde allein von den Linken mit einer freundlichen und unterstützenden Mail beantwortet. Alle anderen sahen sich nicht in der Lage ihre Meinung in Worte zu fassen! Das ist empörend! Was bedeutet das für unsere gewählten Vertreter, wenn von 55 angeschriebenen Politikern (einige sind in Ortsrat und Stadtrat vertreten) lediglich eine schriftliche Antwort zu einem

derart wichtigen Thema kommt? 

 

Bei den weiteren politischen Vertretern stellt sich die Frage warum uns bis dato keiner kontaktiert hat, um unsere Bedenken bzw. Anregungen ggfs. zu hinterfragen. Kein Interesse, da es ja primär nur die Ortschaft Bützfleth und deren Bürger betrifft? Steht der lokale Fraktionszwang, vor der politischen und persönlichen Verantwortung, stets den maximalen Schutz der Bützflether Bürger in den Vordergrund zu stellen?

 

Aus Sicht der BI spricht ein solches Verhalten Bände was Bützflether Bürger vom Stadt- und Ortsrat erwarten können. Umso wertvoller ist eine BI im Ort die genau hinschaut, denn nicht mal die Oppositionsparteien haben sich eingebracht, außer den Linken! Respekt!

 

Um direkt mit Fa. HanseKraft in den fachlichen Austausch zu gelangen hat die BI die Fa. HanseKraft zu einem Fachgespräch im Januar 2025 eingeladen. Ein Termin wird gerade vereinbart. Insbesondere die Position der Bi soll das Thema sein. 

 

Position der BI zum Holzkraftwerk:

 

  1. Die BI ist nicht pauschal gegen die Industrie- im Gegenteil, wir, die BI, sind für eine nachhaltige Energienutzung und Energiebereitstellung in Bützfleth. Wir erwarten von der Industrie den größtmöglichen Respekt und Gesundheitsschutz der Bevölkerung, auch für die Folgegenerationen.
  2. Die Bi ist nicht voreingenommen, sondern setzt sich mit den Angaben der Hansekraft fachlich und sachlich kritisch auseinander und fragt nach und legt offen. Wir sind überzeugt, dass Industrie sowohl wirtschaftlich als auch sauber betrieben werden kann.
  3. Die BI sieht sich der Umwelt und der Lebensqualität in Bützfleth auch für kommende Generationen verpflichtet und stellt immer wieder Überschreitungen beim gesetzlichen Schutz der Bevölkerung fest (unzulässige aktuelle Vorbelastungen, insbesondere Lärm und Staub, inBützfleth).
  4. Hansekraft gibt vor, nachhaltige und grüne Energie aus Altholz zu erzeugen. Das sehen wir anders:
    1. Das meiste Altholz der Klasse A2-A3, das in Bützfleth verbrannt werden soll, wäre stofflich verwertbar (Recycling, Spanplattenindustrie).
    2. Die CO2 Bilanz ist ähnlich schlecht wie bei einem Kohlekraftwerk!
    3. Die Verbrennung von großen Mengen Schadhölzern (alte Bahnschwellen und Telegrafenmasten regelmäßig mit Teeröl imprägniert), aus ganz Europa per Schiff nach Bützfleth gebracht, hinterlässt große Mengen von Umweltgiften in der Luft und in der weiten Umgebung der Anlage (Industriebereiche, Wohnbereiche, Viehweiden und Obsthöfe).
  5. Hansekraft gibt vor, eine moderne, saubere Verbrennungsanlage zu bauen. Auch das sehen wir anders:
    1. Das Verbrennungsverfahren soll maximal 800 Grad erreichen, was aber nicht ausreicht, um extrem gefährliche hochtoxische Stoffe, wie Dioxine und Furane zu zerstören
    2. Hansekraft verspricht die Mindestkonzentrationen nach Bundesimmissionschutzgesetz einzuhalten. Das reicht nicht! Das können 20 Jahre alte Anlagen auch. Moderne Anlagen unterschreiten die gesetzl. Grenzwerte um ein Vielfaches was gerade bei der Vorbelastung aus den vorhandenen Industrien in Bützfleth geboten ist!
    3. Die geplante Anlage erhöht das Störfallrisiko im Industriegebiet enorm, bei Brand und Explosion auch zusammen mit der umgebenden Industrie
  6. Hansekraft unterschätzt die Umweltwirkungen in fast allen Bereichen:
    1. Lärmemission zusätzlich zur bestehenden Vorbelastung
    2. Staubemission zusätzlich zur bestehenden Vorbelastung
    3. Schadstoffemissionen bei Sondermüllverbrennung (Altholzklasse A4)
    4. Abwasserbelastung für Kanalisation und Elbe

 

Bitte informieren Sie sich auf www.buergerinitiative–buetzfleth.de

Am 14.1. um 18.30 Uhr trifft sich die BI im Gasthaus von Stemm in Bützfleth.

Ich bitte um Veröffentlichung und Aufgreifen dieses Themas in Ihrem Medium und stehe für weitere Fragen zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Jan Witt

Bürgerinitiative Bützfleth