Pressemitteilung der Bürgerinitiative Bützfleth - vom 30.6.2023
Die Autobahn A26 soll mit dem Teilstück 5a (AS Schölisch- AB-Kreuz Kehdingen) westlich vom Ortskern durch ein weitgehend unzerschnittenes Grünlandareal verlaufen und wirkt für viele Bützflether wie eine Zange: von Osten die Industrie und bald der LNG Terminal und von Westen zukünftig die Autobahn! Die Ortsteile Bützfleth und Bützflether Moor würden durch die Trasse getrennt werden. Die Bützflether Kommunalpolitik hat das Thema A26 weitestgehend abgehakt und sieht tatenlos und resigniert der weiteren Planung zu. Dennoch sehen die Bürger nach wie vor zahlreiche ungeklärte Kritikpunkte und fordern angesichts der Klimaziele den sofortigen Stop der Autobahnplanung A 20/A26.
„Die Autobahn A20/26 ist ein gigantischer Klimakiller und ein Milliardengrab von Steuergeld!“, so Dr. Jan Witt von der BI Bützfleth. Seiner Meinung nach ist die Veranstaltung der Autobahn GmbH keine Bürgerinformation sondern eine reine Werbeveranstaltung. Die Planer und Autobahnbauer stellen sich zwar den Fragen und aber wischen alle Bedenken reflexartig beiseite.
Irgendwann sind die Menschen es leid immer dieselbe Leier von „sorgfältiger Planung- wir haben alles im Griff“ und „keine Beeinträchtigung der Lebensqualität“ zu hören und selbst mit ihren Sorgen nicht gehört und verstanden zu werden.
„Ermüdungstaktik der Autobahn GmbH“, so Witt und erinnert an den arroganten Auftritt der
Oldenburger Straßenbaubehörde( NLSTBV) vor ein paar Jahren bei UHV-Vorsteher Peter Hartlef und besorgten Landwirten zu dem gleichen Thema. Damals griff die BI seinen Vorschlag „Südtrasse für Bützfleth“ auf. Mittlerweile sind viele Bürger jedoch auch von einer Südtrasse nicht mehr zu überzeugen und lehnen den Bau der Autobahn auch aus Klimaschutzgründen komplett ab. Es gibt deutlich bessere Alternativen für den Verkehr stellt die Schutzgemeinschaft ländlicher Raum Nord-West e.V. klar.
Die Strassenbaubehörde Stade kommt mit den Reparaturen maroder Straßen schon lange nicht hinterher, es fehlt Geld um Brücken zu sanieren- Schlaglochpisten zu flicken- der Landkreis mit denschlechtesten Straßen der Republik lautete der Tenor in der Presse kürzlich. Auch die kürzlich aufwendig sanierte Moorchausse in Bütztfleth schlägt schon wieder Wellen wegen der Trockenheit und des anmoorigen Untergrundes. „Alles heute technisch kein Problem mehr..“ so der Leiter der NLSTBV in 2018. „So verspielt man Glaubwürdigkeit“ zieht Witt heute Bilanz. Eine Trasse teils nur 500m im Westen entlang des Dorfes würde auf einem hohen Sanddamm gebaut, der Abgase und Lärm bei vornehmlich Westwind direkt ins Dorf mit immerhin 4.800 Einwohnern tragen würde. Quer durch ein über 1.000 ha großes Grünlandgebiet am Landernweg, welches landschaftlich und landwirtschaftlich heute wertvolle Flächen bereitstellt und von vielen noch als Naherholungsgebiet genutzt wird. Ähnlich geht es den Nachbargemeinden Assel, Ritsch und Drochtersen.
Die BI forderte bisher die fachliche Prüfung der Variante südlich der Rotschlammdeponie mit einer Verlegung des Autobahnkreuzes Kehdingen nach Westen. Die bereits 2018 vom hiesigen Schleusen- und Unterhaltungsverband vorgeschlagene Trassenführung (Stader Tageblatt vom 2.10.2018) wurde nach Auskunft der Landesstraßenbaubehörde (NLStBV) nicht fachlich vertieft kartiert und demnach lagen keine Daten für eine Prüfung der Alternative vor. „Dies ist ein Versäumnis des bereits abgeschlossenen Raumordnungsverfahrens“ räumte die Behörde bereits 2018 ein. Trotz erneuter Befassung mit der Südtrasse und dem Baugrund bleiben die Planer der Stadt und der Autobahn GmbH bei der deutlich schlechteren Variante durchs Bützflether Moor. Dieser Fehler kann noch korrigiert werden – die Planfeststellung läuft noch- aber auch bei den erneuten Gesprächen auf dem Pferdemarkt ergab sich keine Annäherung der Positionen. Dabei liegen die Vorteile einer Südtrasse auf der Hand, so Dr. Jan Witt von der BI Bützfleth:
Der bereits planfestgestellte Elbtunnel bei Drochtersen kann nur gebaut werden, wenn sowohl der östliche als auch der westliche Anschluss planfestgestellt also rechtlich genehmigt sind. Am Autobahnkreuz Kehdingen wird laut Autobahn AG zurzeit mit Hochdruck gearbeitet.
Die BI Bützfleth fordert endlich eine echte, kritische Informationsveranstaltung vor Ort und keine einseitige Werbetour der Autobahn GmbH.
Bürgerinitiative Bützfleth
Dr. Jan Witt
Flethstr. 5
21683 Bützfleth
www.buergerinitiative-buetzfleth.de
Koordinationskreis der Bürgerinitiativen entlang der A20 (KOK-A20-Nie)
Renate Matthes
Ute Jungclaus